Digitale Kuration

  • Das Projekt ist aus einer universitären Lehrveranstaltung entstanden, die im FS 2022 stattfand. Ziel der Veranstaltung war es, Studierende anzuleiten, die Bestände einer frühneuzeitlichen Kunst- und Wunderkammer einerseits im Licht der aktuellen Forschung zu untersuchen, sie andererseits auf eine Präsentation mit digitalen Tools hin zu strukturieren und aufzubereiten. Das Ziel einer funktionalen Webseite zum Museum Faesch sollte auch dadurch erreicht werden, dass die technische Umsetzung mit Wix gemacht wurde, einem Service für die Entwicklung von Webseiten, der keine Programmierkenntnisse voraussetzt.
  • Start 2022
  • Ende 2022
  • Projekt URL: Projektwebseite

Wie in analogen Ausstellungsformaten auch geht der digitalen Kuration die Recherche und inhaltliche Fragestellung sowie die Bearbeitung historischer Quellenbestände als Texte, Bilder und Objekte voraus. Daran anschliessend zielt digitale Kuration auch darauf, Bestände des kulturellen Erbes digital und datenförmig zu präsentieren und zugleich hierfür neue Erzählformen zu finden. Im Lehrprojekt haben die Studierenden hierfür Wege gefunden und Lösungen gewählt, die im Kanon musealer Präsentationen ebenso wenig üblich sind, wie in den Formaten universitärer Studiengänge.


Bildbeschrieb:
Allegorie auf das Sammeln. Illustration zum Rektorat von Christoph Faesch in der Rektoratsmatrikel der Universität Basel, Universitätsbibliothek, AN II 4a: Rektoratsmatrikel der Universität Basel, Band 3 (1654-1764).

Die freie Verfügbarkeit von Fotoanimationssoftware etwa erlaubt einen neuen Umgang mit Beständen musealer Sammlungen. Das ist in verschiedener Hinsicht anregend. Zunächst überrascht, dass sich diese Software nicht nur für moderne Fotografie verwenden lässt, für die und mit der sie entwickelt wurde, sondern auch für frühneuzeitliche Porträtmalerei. Dann ist auch eindrücklich zu sehen, welche Effekte diese «Dynamisierung» visueller Quellen hervorbringt, die uns zwar wohl vertraut ist, aber nur in ihrer statischen Form. Schliesslich eröffnet sich durch diesen spielerischen Umgang mit digitaler Technologie und kulturellem Erbe die Möglichkeit, auch ein jüngeres Publikum zu erreichen.

Leitung: Lucas Burkart, Peter Fornaro
Umsetzung: Masa Beslic, Sara Canic, Paola d’Arcangelo, Sarah Heierli, Joana Meier, Lisa Seywald, Johanne Steinmann, Christian Weber